Würde ich das eine geradezu prädestinierte Außer-Haus-Essen wählen müssen, dann würde ich ganz klar Sushi sagen! Sicher lässt es sich daheim zubereiten und klar mag es gelingen, doch sind die Zutaten guten Sushis und ihre Handhabung nicht ohne. Auswärts veganes Sushi essen ist da deutlich bequemer.
Beim Sushi gerät sogar der Reis zur Kunst
Zunächst braucht es Sushi-Reis mit den richtigen Klebeeigenschaften. Dann Nori-Algen und Wasabi. Und glaubt mir, Wasabi ist schon eine Welt für sich. Obendrein saubere Makisu, sofern man keine Exemplare aus Silikon sein Eigen nennt.
Der Reis möchte korrekt gewaschen, im geeigneten (nicht-metallischen) Gefäß passend gekocht und anschließend mit Reisessig übergossen werden. Hiernach will geschickt gerollt werden. Und seien wir ehrlich: Auge und Zunge verlangen Ura-Maki, also nach von innen gerollten Sushi. Vor diesem Hintergrund überlasse ich die Zubereitung allzu gern den Profis.
Dem Himmel sei Dank haben wir in der Hammer Str. 63 das MakiMaki Sushi Green. 😉
Und ja, Sushi geht durchaus vegan
Schon die Website des Unternehmens bzw. des Franchisegebers erklärt kurz und knapp die Sinnhaftigkeit hinter veganem Sushi: Die Überfischung der Meere und die Ressourcenknappheit geben Anlass für ein Umdenken pro Veganismus. Das klingt aus meiner Sicht sehr sympathisch. Daumen hoch!
Zum Ambiente und über das Essen
Ein gemütlicher Gastraum im Restaurant macht sich für mich am Vorhandensein von Platz, Ruhe, separierten Tischgruppen und textilen Tischdecken fest. Im MakiMaki Sushi Green hingegen genossen Melanie und ich die sehr köstlichen Sushi an einem kleinen glatten Tisch. Zudem waren die Gespräche unserer Nachbarn sehr deutlich vernehmbar. Hier wird klar, dass das Ambiente meinen eigenen Geschmack nicht trifft.
Aber das freundliche Personal und das gute Essen haben für mich und für Melanie alles wieder gerade gebogen. Herrje, welch köstliche Batzen für die Essstäbe. Zudem in vielen interessanten Varianten und das alles auch noch vegan! So soll es sein!
Somit wird das MakiMaki Sushi Green von uns als gute Empfehlung gesehen.
Natto-Don mit fermentierten Sojabohnen
Bei unserem zweiten Besuch im MakiMaki Sushi Green habe ich zusätzlich zu diversem Sushi das Reisgericht Natto Don bestellt. In der Speisekarte steht, dass es gesünder nicht geht, dass das Gericht „aber schon ziemlich speziell sei“ (wörtlich). Ich las, sah den stemmbaren Preis von 6 EUR und dann orderte ich wagemutig dieses schleimige Fäden ziehende und eigenartig riechende Gericht. Nach zwei Löffeln war für mich Schluss damit.
Das Gericht war im Sinne seines Rezepts gut und vom Haus richtig zubereitet, nur war dieser tatsächlich fordernde Geschmack ein unerwarteter Gegenspieler meiner gustatorischen Wahrnehmung. Der Lohn meines Muts: Lang anhaltender Ekel und mein persönlicher Entschluss, nie wieder Natto-Don zu bestellen.
Wie Nattō hergestellt wird, dieses Wissen habe ich erst im Anschluss eingeholt: Gekochte Bohnen werden mithilfe eines bestimmten Bakteriums fermentiert Hierdurch wird gut die Hälfte aller Proteine in den Bohnen zersetzt, von welchen wiederum gut 20% in Polyglutaminsäuren gewandelt werden. Diese zaubern das schleimige Erlebnis und den dazu passenden Geruch. Natürlich wird es auch Liebhaber dieses Gerichts geben. Irgendwo. Da draußen.
Fazit: Empfehlenswert und eine Bereicherung für das vegane Münster
Festzuhalten ist klar, dass das Sushi Green eine prima Verweilmöglichkeit für jeden Stadtgang darstellt. Der große Hunger verlangt hier das schwerere Portemonnaie, im Gegenzug warten geschmackliche Höhenflüge und gutes Karma.